Zu Busch nach Wiedensahl und Ebergötzen

Das Theater fortepiano begleitet Literaturgesellschaften, Volkshochulgruppen, Schulklassen und Firmen auf Studienreisen und Ausflugsfahrten zu den Schauplätzen des Lebens und Wirkens von Wilhelm Busch (1832-1908).


Auf unseren Reisen wollen wir gemeinsam mit unseren Gästen Spuren suchen, die Wilhelm Busch auf seinem Lebensweg hinterlassen hat. Und da wo diese Spuren die Spuren anderer Geistesgrößen kreuzen, werden wir auch denen mit Lust nachgehen.

„Mach dich auf und sieh dich um,
Reise mal 'n bissel rum.
Sieh mal dies und sieh mal das,
Und paß auf, du findest was.” 


3. Tag (Sonntag) Corvey, Erwitzen, Abreise
Fahrt zum Schloß Corvey, Barocke Abteikirche mit karolingischem Westwerk (Gottesdienstbesuch möglich), Fresken aus dem 9. Jahrhundert mit antiken Motiven (Odyssee), Barocke Schloßanlage mit Kaisersaal, Fürstliche Bibliothek, Grabstätte des Dichters Hoffmann von Fallersleben. Rückfahrt zum Kloster Marienmünster, Mittagessen, weiter zur „Literarischen Gedenk- und Begegnungsstätte Peter Hille” in Erwitzen, Lesung, anschließend Abreise.

Dieser Reiseverlauf ist nur ein möglicher Vorschlag. Je nach Gruppenzusammensetzung oder -interesse sind auch Radtouren oder Kinderveranstaltungen zum Thema Wilhelm Busch möglich. 

Möglicher Reiseverlauf:



1. Tag (Freitag) Anreise, Abtei Marienmünster, Bökerhof
Anreise gegen Mittag: Hotel Klosterkrug, Marienmünster. Gemeinsamer Imbiß und Informationen über den Reiseverlauf. Vortrag: Wilhelm Busch als Sammler von Märchen und Liedern (1862: Plan für „Die deutsche Märchenwelt”), nachmittags: Besichtigung Schloß Bökerhof („Bökendorfer Kreis”: u.a. Annette von Droste-Hülshoff, die Brüder Wilhelm und Jacob Grimm, Hoffmann von Fallersleben) anschließend Wilhelm-Busch-Abendessen im Klosterkrug (Original Busch-Rezepte!) mit kleinem Konzert.

2. Tag (Samstag) Wiedensahl, Hannover, Ebergötzen, Mechtshausen, Göttingen
Fahrt nach Wiedensahl, Besichtigung: Busch-Geburtshaus, Weiterfahrt nach Hannover zum Wilhelm-Busch-Museum, Mechtshausen/Seesen, Ebergötzen (Wilhelm-Busch-Mühle), Abendessen in Göttingen, Rückkehr Marienmünster.


Wilhelm-Busch-Mühle
Ebergötzen (bei Göttingen)

Mit neun Jahren kam Wilhelm zu seinem Onkel nach Ebergötzen, weil nach der Geburt seines Bruders Otto kein Platz mehr im Haus war. Pastor Georg Kleine förderte den vielseitig begabten Jungen und ermutigte ihn zu zeichnerischen Übungen. Eine Gedenkstätte mit Mühlenmuseum präsentiert ein lehrreiches Stück Geschichte zu Leben und Werk Wilhelm Buschs und ein vorführbereites altes Mahlsystem. Die Mühle im Betrieb, in der Wilhelm Busch eine lebenslange Freundschaft mit dem Müllerssohn Erich Bachmann begann, der Buschs Vorlieben für Märchen, Studien in freier Natur, Zeichnen und für das Fischen von Forellen teilte, ist eine besondere Attraktion. Hier kann man u.a. das Zimmer besichtigen, in dem die beiden ihre Zeit miteinander verbrachten, wenn Wilhelm Busch zu Besuch kam.

außerdem:
Zinnfigurenkabinett Max und Moritz
Gemälde und andere Kunst im Wechsel
Europäisches Brotmuseum

Die Reiseziele

Wilhelm-Busch Geburtshaus
Wiedensahl (Stadthagen)

In diesem Haus kann man die Räume besichtigen, in denen Wilhelm Busch seine ersten Lebensjahre verbrachte. Zusätzlich sind einige seiner Werke hier ausgestellt. In der Nähe - vor dem alten Pfarrhaus - befindet sich ein Wilhelm Busch Denkmal. Im alten Pfarrhaus befindet sich ein Heimatmuseum in dem man die Schlafstube und das Atelier besichtigen kann, die Wilhelm Busch bewohnte, als er nach dem Tode seines Schwagers zu seiner Schwester zog. Geldsorgen und Krankheiten führten ihn später immer wieder in die Heimat zurück, wo er sich als Märchensammler betätigte, der Gartenarbeit nachging oder von einer Karriere als Bienenzüchter im fernen Brasilien träumte und Menschen beobachten. Sich selbst bezeichnete er als „Beobachter, nicht Mitspieler”.

Alternative Möglichkeiten:

Radtour rund um Wiedensahl über die Dörfer Klanhorst, Neuenknick und Seelhorst, ca. 25 km auf überwiegend flachen gut ausgebauten Feld- und Waldwegen. Informatives Faltblatt mit 12 Stationen über das Leben Wilhelm Buschs, wo und wie er seine Inspirationen für viele seiner Geschichten fand. Eine schöne Kombination aus körperlicher Ertüchtigung und geistiger Nahrung.

Des Weiteren:
Café Buschkeller
Wilhelm-Busch-Wochen im Schmiedegasthaus Gehrke 

Wilhelm-Busch-Museum
Deutsches Museum für Karikatur und kritische Grafik
Hannover

Das Wilhelm-Busch-Museum zeigt neben einer ständigen Wilhelm-Busch-Ausstellung wechselnde Präsentationen kritischer Grafik und zeitgenössischer Karikaturisten. Vieles, was man von Wilhelm Busch sehen, lesen, lernen und erfahren kann, ist in dem schönen Wallmodenpalais aufbewahrt, welches im Herrenhauser Park in Hannover steht. Zum 170. Geburtstag des geistigen Hausherrn hat man es dort gruppiert um die Stationen seines Lebens ausgelegt.
Im Herbst 1847 immatrikulierte sich Busch auf Wunsch des Vaters am Polytechnikum Hannover (heute Universität Hannover im ehemaligen Welfenschloß), Berufsziel: Maschinenbauer!

Münchener Künstlergesellschaft

Nach acht Semestern Maschinenbaustudium in Hannover gab Wilhelm Busch auf und wollte sich an der Akademie von Düsseldorf, dann in Antwerpen und schließlich in München (1854) zum Maler ausbilden lassen. Man nahm ihn in der Münchner Kunstszene in der „Allotria” freundschaftlich auf und er fand in den Malern Franz von Lehnbach und Friedrich August von Kaulbach, dem Bildhauer und Innenarchitekten Lorenz Gedon, dem Schriftsteller Paul Lindau und später dem Hofkapellmeister und Wagnerdirigenten Hermann Levi gute Freunde.



Als Mitglied der Akademie der Bildenden Künste und im Künstlerverein „Jung-München” veröffentlichte er Beiträge zum Karikaturenbuch und zu den Kneipzeitungen des Vereins. Des Weiteren beschäftigte er sich mit Landschaftsstudien, Heraldik, Theaterstoffen und Märchen.

Wilhelm-Busch-Gedenkstätte
Hattorf am Harz (bei Osterode)

Wilhelm-Busch-Statue
Seesen (vor dem Rathaus)

Wilhelm-Busch-Gedenkstein
Beim Pfarrhaus in Lüthorst

(in der Nähe von Einbeck)

„Morgen reise ich nach: Lüethorst bei Markoldendorf Provinz Hannover und findest du mich dort unter der Adreße von Pastor Kleine, dem berühmten Immker”

Im Dasseler Ortsteil Lüthorst hatte der berühmte Wilhelm Busch von 1846 bis 1897 bei seinem Onkel, dem Pastor Georg Kleine, seine zweite Heimat und wurde dort auch konfirmiert. Heute erinnert ein liebevoll eingerichtetes „Wilhelm-Busch-Zimmer” an den Dichter. Im Pfarrhaus machte Busch zum ersten Mal Bekanntschaft mit freireligiösen Schriften und der Philosophie Arthur Schopenhauers, auch wenn er sie „damals nur spärlich durchschaute”, wie er in seiner Autobiographie bekennt.


Kremplsetzer-Haus
Heimatmuseum-Sonderausstellung: Geburts- und Sterbehaus des Tondichters Georg Kremplsetzer
Vilsbiburg, Bayern

Am 20. April 1827 wird der Komponist Georg Kremplsetzer als Sohn eines Tuchmachers geboren. Bereits 35 Jahre alt, beginnt er bei Franz Lachner in München eine Kompositionslehre. In den sechziger Jahren wird er durch seine Singspiele bekannt für die ihm u.a. Wilhelm Busch die Textvorlagen lieferte. 1865 betraut man ihn mit dem Amt des Kapellmeisters am neugegründeten Münchner Aktientheater, dem späteren Theater am Gärtnerplatz. Nach der Schaffenszeit in München wirkt er noch in Magdeburg und in Königsberg. 1870 kehrt er krank nach Vilsbiburg zurück, wo er am 6. Juni 1871 stirbt.


„Nämlich die beiden hübschen »Aschebescher« haben mir sehr gefallen und viel Vergnügen gemacht, und ich sage Euch nun meinen schönsten Dank dafür.
Lebt alle beide recht wohl, und seid tausend Mal gegrüßt
von Eurem getreuen Onkel Wilhelm”

Bockenheimer Landstraße

Wilhelm Busch hat eines seiner Hauptwerke in Hessen sprich Frankfurt a.M. geschrieben und zwar: „Die fromme Helene”. Wilhelm Buschs jüngerer Bruder Otto (übrigens ein kundiger Schopenhauer-Anhänger, daher Wilhelms Begeisterung für Schopenhauer) war als Erzieher bei der Bankiersfamilie Keßler in Frankfurt. In dieser Zeit war Busch längere Zeit in Frankfurt, das erste Mal 1867. Daraus entstand eine lebenslange Freundschaft mit Johanna Keßler (Großes Bildnis im Museum in Frankfurt). 1869 hatte er dann ein ganzes Jahr ein Atelier im Kutscherhaus an der Bockenheimer Landstraße (ehemal Nr. 62), dort entstand „Die Fromme Helene”. Jedes Jahr bis zu seinem Tode war er dann zu Besuch in Frankfurt.


Holländer Hof
mitten im Herzen Alt-Heidelbergs
(direkt an der Alten Brücke)

Angefangen bei der Fürstenhochzeit von 1613, über den Dichter Victor von Scheffel bis zu Wilhelm Busch hat das Haus in den vergangenen Jahrhunderten viele bekannte Gesichter beherbergt. Wilhelm Busch war häufig vor allem 1871/72 in Heidelberg zu Gast, da er u.a. „Die fromme Helene” bei einem Freund aus seiner Münchner Zeit: Otto Bassermann veröffentlichte, der inzwischen den väterlichen Verlag in Heidelberg übernommen hatte.


„'s war Heidelberg, das sich erwählten
Als Freudenort die Neuvermählten.
Wie lieblich wandelt man zu zwei'n
Das Schloß hinauf im Sonnenschein.” 

Wilhelm-Busch-Gedenkstätte
Seesen-Mechtshausen

Hier kann man das Zimmer, in dem Wilhelm Busch seinen Lebensabend verbracht hat, besichtigen so wie es seinerzeit eingerichtet war. Auf dem Friedhof von Mechtshausen befindet sich Wilhelm Buschs letzte Ruhestätte und vor der Kirche gibt es eine Max und Moritz-Statue, dort, wo ihr geistiger Vater seine letzten Lebensjahre verbrachte. Wilhelm Busch hat ab 1898 im Mechtshausener Pfarrhaus gewohnt, bei der Familie seines Neffen und starb dort 1908.

Weitere Angebote in Seesen:

Mit Wilhelm Busch auf Entdeckungstour
Stadtrundgang in 9 Stationen
Die Wilhelm-Busch-Tage in Seesen
Kulturforum Seesen e.V.